Der warme, lebendige Klang analoger Synthesizer erlebt seit Kurzem ein Revival in Musik, Klangkunst und Performance. Dank der analogen Wellenform, die im Gegensatz zu den vorproduzierten Wellen digitaler Synthesizer live erzeugt werden, sind Nuancen, bewusst inszenierte Störungen und Unpräzisionen möglich. Dadurch entstehen unvorhersehbare, im Moment erzeugte Klänge, die durch den charakteristischen organischen vollen Sound analoger Instrumente gekennzeichnet sind.
Im Gegensatz zu den elektronischen Systemen, auf denen analoge Synthesizer der 60er Jahre beruhten, sind zeitgenössische modulare analoge Synthesizer weniger komplex. Einfache Standards im Bau, teilbare Zugänge sowie Steckverbindungen, die es erlauben, die einzelnen Module ohne Patchkabel miteinander zu verbinden, ermöglichen eine schnelle Herstellung und problemlose Anwendung dieses großartigen Instrumentes.
Das von Wolfgang Spahn entwickelte und im Workshop vermittelte modulare Paper Bit System beruht auf Paperboards (Paper PCB), die ebenfalls per Stecksystem miteinander verbunden werden. Damit entfällt das aufwendige Herstellen von Platinen, denn ein einfacher Farbdrucker ermöglicht rapid prototyping, also ein schnelles Produzieren oder Modifizieren einzelner Elemente. Zudem können die Paper-Bits unkompliziert mit einem eigenen spezifischen Design versehen werden. Die Vorteile liegen auf der Hand: Paper-Bits bieten finanziell, zeitlich und nach Gewicht nahezu unbegrenzte Ressourcen. Dadurch sind die Paper-Bits eine wunderbare Experimentierplattform, die analoge Klänge erzeugen, aber per Arduino digital angesteuert werden kann.